Museum - Kunst der WestküsteDie Ausstellungsräume des Museums Kunst der Westküste sind wieder vollständig begehbar. Neues, Vertrautes und Ungezeigtes wird momentan dargestellt. Die Ausstellungsobjekte werden auf großer Fläche präsentiert, so dass der Betrachter sich genau auf ein Kunstwerk einlassen kann.

Die Sammlung Kunst der Westküste beinhaltet dänische, deutsche, niederländische und norwegische Kunst aus der Zeit zwischen 1830 und 1930. Die gegenwärtig etwa 500 Werke umfassende Sammlung vermittelt facettenreich die Lebenswelten an der Küste und die Faszination des Meeres in einem von Bergen in Holland bis Bergen in Südnorwegen reichenden Motivpanorama.

Die aktuelle Präsentation versucht den stilistischen Wandel – von der Romantik bis zum Expressionismus – aufzuzeigen. Sie will kein harmonisches Gesamtbild bieten, sondern setzt auf die Vielfalt der Motive und Genres. Zu diesem Zweck werden Neuerwerbungen der letzten vier Jahre versammelt und ferner Werke gezeigt, die bis dato noch nie das Licht der Ausstellungssäle erblickt haben. Dazu kommen vertraute und zentrale Positionen der Sammlung, die zum festen Bestandteil einer jeden Präsentation gehören.

  • Termin: 18.9.2012 – 13.1.2013
  • Ort: Museum Kunst der Westküste, Alkersum

Besonders sehenswert: Bill Viola- The Raft

Der amerikanische Video- und Installationskünstler Bill Viola (geb. 1951) zählt zu den Begründern und führenden Vertretern internationaler Medienkunst. Seine Videokunstwerke werden seit den frühen 1970er Jahren weltweit ausgestellt. Im Jahr 1995 vertrat Bill Viola die USA auf der Biennale in Venedig. Er ist mehrfacher documenta-Teilnehmer und erhielt für sein Werk zahlreiche renommierte Preise und Auszeichnungen.

Die Arbeit The Raft (2004)  zeigt eine Gruppe von Frauen und Männern verschiedener ethnischer Herkunft und unterschiedlicher sozialer Milieus, die vor einem neutralen Hintergrund wartend in einer Reihe stehen. Plötzlich strömt eine bedrohliche Flutwelle auf sie ein. In extremer Zeit­lupe werden die individuellen Reaktionen, die verzweifelten Gesten und gequälten Gesichtsausdrücke im Kampf gegen die übermächtige Flut gezeigt. Nachdem der Strom des Wassers versiegt ist, bietet sich ein elendes Bild der von der zeit- und ortlosen Naturka­tastrophe gezeichneten Figurengruppe. Als universelle Metapher der Bedrohung menschlichen Lebens und der Hoffnung auf Erlösung zitiert The Raft das romantische Gemälde Das Floß der Medusa von Théodore Géricault, das als dramatisches Historienbild die nach dem Unglück auf See zwischen Leben und Tod, zwischen Verzweiflung und Hoffnung schwebenden Schiffbrüchigen zeigt.